Oscar's

„Besonderes Brasserie-Flair“ nimmt das Oscars für sich in Anspruch, und in der Tat: Das Art déco Interieur wirkt einladend und stimmig. Bei der Küchenleistung hingegen fallen uns schnell einige Unstimmigkeiten auf. Das gräuliche, unauffällige Thunfischtatar mit eingelegtem Rettich und grünem Papaya Salat (18 €) gibt weder Anlass zur Kritik, noch zu nennenswerter Euphorie. Hingegen ist die Buddha Bowl mit Tahini-Ingwer Dressing (€18) in ihrer schlichten, uninspirierten Zubereitung eine Enttäuschung. Um eine kleine Portion Kichererbsen gruppieren sich aufgeschnittene Cocktailtomaten, Avocado-Schnitze, drei Brokkoli-Röschen und ein in dünne Streifen geschnittenes, orangefarbenes Gemüse mit wenig Eigengeschmack sowie eine ordentlich große Portion geräucherter Lachs. Dieser Bowl fehlt es leider an Gewürzen, Kräutern, Aromen und Raffinesse, kurz gesagt an allem, was eine Bowl so einzigartig geschmacksintensiv macht. Beim Hauptgericht erweist sich die Supreme von der Maispoularde (28 €) mit extra bestelltem Grillgemüse (7 €) als gute Wahl. Das Fleisch wird in zwei Stücken von Brust und Keule serviert, ist zart und gut angebraten, allerdings nur wenig gewürzt. Dazu wird im Töpfchen gekonnt zubereitete Sauce Béarnaise serviert und auch das farbenfrohe Grillgemüse mit Paprika und grünem Spargel im Mini Bräter passt gut zum Brasserie-Stil des Restaurants. Bei den Seeteufel-Medaillons mit gelbem Gemüsecurry, Koriander und Duftreis (32 €) ist die indisch-mediterrane Kombination angesichts dominanter Curryaromen und zartem Fischgeschmack gewagt. Der Fisch selbst wurde etwas über den Punkt gebraten, vermutlich die Folge einer Reklamation am Nachbartisch, bei dem das Fischfleisch des Zanders mit Champagnerkruste und gebackener Kartoffel (29 €) nach Bekunden der Gäste noch roh war. Bei der Getränkewahl empfehlen wir auf die Preise zu achten: Für 11 € bekommt man eine Liter-Flasche San Pellegrino oder für gehobene 17 € ganze 0,2 l Sauvignons Blanc von Elena Walch oder Spätburgunder vom Weingut Achim von Oetinger. Der abschließende Espresso schlägt dann noch mit 3,50 € zu Buche, der Cappuccino mit 5,50 €.