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Villa Leonhardi

Vorab: Der Abend in der Villa Leonhardi war wunderschön. Im gediegenen Ambiente des neoklassizistischen Patrizierhäuschens am Palmengarten wurden wir auf das Freundlichste begrüßt und bekamen einen schönen Tisch im ruhigeren Nebenraum. Bei einem Diner zu zweit war dies angebracht. Größere Gesellschaften finden im Saal bequem an den sorgfältig eingedeckten Tischen Platz. Bis ins Detail wird Wert auf höchste Qualität gelegt, und der Blick in den Park gibt dem Haus ein wahrhaft herrschaftliches Gepräge. Beim recht frischen Prosecco (6,10 €) – Champagner gibt es natürlich auch, muss aber nicht sein – lässt sich die angenehm übersichtliche Speisenkarte studieren. Es empfiehlt sich, Menüs zu drei Gängen (Fixpreis 44 €) zusammenzustellen. Steinpilzrisotto sowie Carpaccio vom Tintenfisch als Primi kamen sehr überzeugend an, begleitet von drei italienischen Brotsorten. Der Risotto hatte genau die richtige Dichte und verströmte mit seinen bissfesten Porcini den Erinnerungsduft an Eichenwälder in den Abruzzen. Wunderbar auch das Carpaccio von Sepia, fest zu einer Rolle geschnürt und gekocht, hauchfein geschnitten und lauwarm serviert. Tintenfisch, der auf der Zunge zergeht. Dazu, und auch zum Hauptgang passend, ein Chardonnay, Il Fiore Braida (Flasche 32 €) und Selters (Flasche 5,20 €). Bemerkenswert der Service: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses sind erstklassige Profis, die dem Gast das Gefühl vermitteln, in Italien zu Hause zu sein. Das funktioniert auch deshalb so hervorragend, weil die weltläufige Padrona, Genny Guadalupi, sich regelmäßig und ganz persönlich nach dem Wohlergehen erkundigt, während Padrone Luigi Fabbri an den Herden wirkt. Fabbri kommt aus dem nördlichen Padano, und man merkt, dass dort die italienische Küche jene der Nachbarn kennt.
So waren die Hauptgänge, Braten vom Kalb mit Gemüsevarieté sowie Steinbutt auf Blattspinat ebenso sicher wie international angelegt. Der Rombo war fest, als hätte er am Morgen noch im Meer geschwommen, exzellent der Spinat, der nur in der Nähe des Wasserdampfs gewesen sein kann und das Kalb butterzart. Feine internationale Küche, die es gleichermaßen in Mailand oder Grenoble und eben auch in Frankfurt gibt. Zum Dessert wurden ein Erdbeer-Balsamico-Parfait und ein Sorbet gereicht, wobei für ersteres vom Personal erfreulicherweise die Pfeffermühle nachgeliefert wurde. Espressi (2,30 €) und Fernet (6,10 €) rundeten eine in jeder Hinsicht freundliche Cena ab. Der Preis, mit gerne gewährten 10 Prozent Trinkgeld zusammen 160 €, orientiert sich an der Klientel. Die Weinkarte erlaubt trotz erfreulicher Übersichtlichkeit einen nach oben offenen Abend. Dennoch sind die Preise angemessen, bei solch engagierter Pflege des Gastes. Zum Testen der Villa Leonhardi eignet sich sicher hervorragend der letzte Freitag des Monats: Dann gibt es nämlich eine Abfolge von 15 Amuse-Bouches (68 € inklusive Prosecco). Eines davon hätten wir freilich gerne zu Beginn unseres Abendessens probiert.

Adresse: Zeppelinallee 18, 60325 Frankfurt am Main
Telefon / Vorverkauf: 069/20837757 /
Mail: lisa.koecher@stiftung-palmengarten.de
Home: http://www.facebook.com
Open: Mo–So 11–17 Uhr
Parken: Parkhaus Palmengarten
RMV: Bockenheimer Warte: U4/6/7, Linie 16; Falkstraße: Bus 50
Behindertengerecht: Nein
Zur Zeit keine Veranstaltungen online.